Tag 40. Was Russland mit der Ukraine machen sollte.
Ein offenbarender Artikel einer staatlichen russischen Nachrichtenagentur.
Comment from Alona: No, we haven’t been hacked. The below is the German version of our previous post.
If you do not speak German, please make sure to share this with all the German-speaking friends you have. We will also be grateful if you share the English version with all the English speakers you know. Thank you. #StandWithUkraine
Hallo zusammen.
die letzten Tage waren sehr hart, nachdem die Gräuel, die russische Invasoren in der Kiew Region hinterlassen haben, aufgedeckt wurden. Ich überlasse es euch, ob ihr auf diesen Link klickt (Warnung - grafischer Inhalt), sofern ihr noch nicht gesehen habt, was die Russen getan haben.
Heute möchten wir jedoch einen Artikel veröffentlichen, der von den russischen Staatsmedien veröffentlicht wurde. Darin ist von De-Ukrainisierung, Morden und massiven Repressionen die Rede. Er besagt, dass der Völkermord an den Ukrainern (der derzeit von den russischen Truppen in der Ukraine durchgeführt wird) vollendet werden muss. Wir ermutigen jeden, dies zu lesen und so viel wie möglich zu teilen - die Welt muss wissen, dass wir es mit dem absolut Bösen in seiner reinsten Form zu tun haben - und dass dieses Böse besiegt werden muss.
Anmerkung der Redaktion: Der folgende Text ist eine fast Eins-zu-eins Übersetzung des Artikels "Was Russland mit der Ukraine tun sollte", der von RIA Novosti - einer staatlichen russischen Nachrichtenagentur - veröffentlicht wurde. In wenige Ausnahmen wurden Anmerkungen der Übersetzerin in Klammern [ ] gesetzt. Der übersetzte Text entspricht nach bestem Wissen und Gewissen der Originalfassung.
Übersetzt ins Deutsche von @finkenbein1
Leitartikel vom 03.04.2022 in der RIA.
Was Russland in Bezug auf die Ukraine tun sollte
03.04.2022, Timothy Sergejew
Bereits im April letzten Jahres schrieben wir über die Unausweichlichkeit der Entnazifizierung der Ukraine. Wir brauchen keine nazistische, banderanische Ukraine, einen Feind Russlands und ein Instrument des Westens, um Russland zu zerstören. Heute ist die Frage der Entnazifizierung auf die praktische Ebene gerückt.
Die Entnazifizierung ist notwendig, wenn ein bedeutender Teil des Volkes - höchstwahrscheinlich seine Mehrheit - vom Naziregime beherrscht und in seine Politik hineingezogen wird. Das heißt, wenn die Hypothese "das Volk ist gut - die Regierung ist schlecht" nicht funktioniert. Die Anerkennung dieser Tatsache ist die Grundlage der Entnazifizierungspolitik und aller ihrer Aktivitäten.
Die Ukraine befindet sich genau in einer solchen Situation. Die Tatsache, dass die ukrainischen Wähler für "Poroschenkos Frieden" und "Zelenskys Frieden" gestimmt haben, sollte nicht in die Irre führen - die Ukrainer waren mit dem kürzesten Weg zum Frieden durch einen Blitzkrieg, den die letzten beiden ukrainischen Präsidenten bei ihrer Wahl offen angedeutet haben, durchaus zufrieden. Genau diese Methode der "Befriedung" der Antifaschisten im Innern - durch totalen Terror - wurde in Odessa, Charkow, Dnepropetrowsk, Mariupol und anderen russischen Städten angewendet. Und das passte dem ukrainischen Durchschnittsbürger ganz gut. Die Entnazifizierung ist eine Reihe von Maßnahmen gegenüber der nazifizierten Masse der [ukrainischen] Bevölkerung, die technisch gesehen nicht direkt als Kriegsverbrecher bestraft werden kann.
Nazis, die zu den Waffen gegriffen haben, sollten auf dem Schlachtfeld - so weit wie möglich - vernichtet werden. Es sollte kein signifikanter Unterschied zwischen der AFU [Ukrainische Armee] und den so genannten Nationalen Sicherheitskräften sowie den Milizen zur territorialen Verteidigung gemacht werden, die sich diesen beiden Arten von militärischen Formationen angeschlossen haben. Sie alle sind gleichermaßen an abscheulichen Grausamkeiten gegen die Zivilbevölkerung beteiligt, gleichermaßen verantwortlich für den Völkermord am russischen Volk und halten sich nicht an die Gesetze und Gebräuche des Krieges. Kriegsverbrecher und aktive Nazis müssen exemplarisch bestraft werden. Es muss eine vollständige Säuberung durchgeführt werden. Alle Organisationen, die sich mit der Ausübung des Nationalsozialismus verbunden haben, müssen beseitigt und verboten werden. Neben den Spitzenkräften ist jedoch auch ein erheblicher Teil der Masse des Volkes - die passiven Nazis sowie die Kollaborateure des Nazismus - schuldig. Sie unterstützten und förderten die Nazi-Regierung. Eine gerechte Bestrafung dieses Teils der Bevölkerung ist nur möglich, wenn es sich um die unvermeidlichen Lasten eines gerechten Krieges gegen das Nazisystem handelt, der so schonend und unauffällig wie möglich gegen die Zivilbevölkerung geführt wird. Die weitere Entnazifizierung dieser Masse der Bevölkerung besteht in der Umerziehung, die durch ideologische Unterdrückung (Verdrängung) nationalsozialistischer Einstellungen und strenge Zensur erreicht wird: nicht nur im politischen Bereich, sondern notwendigerweise auch im Bereich der Kultur und der Bildung. Durch Kultur und Bildung wurde die tiefgreifende Nazifizierung der Bevölkerung vorbereitet und durchgeführt, die durch das Versprechen von Profiten aus dem Sieg des Naziregimes über Russland, Nazipropaganda, interne Gewalt und Terror sowie den achtjährigen Krieg mit dem aufständischen ukrainischen Nazivolk im Donbass gefestigt wurde.
Die Entnazifizierung kann nur vom Sieger durchgeführt werden, was voraussetzt, dass er (1) die unbedingte Kontrolle über den Entnazifizierungsprozess hat und (2) die Macht, diese Kontrolle zu gewährleisten. In dieser Hinsicht kann das entnazifizierte Land nicht souverän sein. Der ent-nazifizierende Staat - Russland - kann bei der Entnazifizierung nicht von einem liberalen Ansatz ausgehen. Die Ideologie des Entnazifizierers kann von dem Schuldigen, der entnazifiziert wird, nicht in Frage gestellt werden. Wenn Russland die Notwendigkeit der Entnazifizierung der Ukraine anerkennt, bedeutet dies, dass das Krim-Szenario für die Ukraine als Ganzes unmöglich ist. Dieses Szenario war jedoch auch 2014 im aufständischen Donbass unmöglich. Nur acht Jahre Widerstand gegen die Gewalt und den Terror der Nazis führten zu einem inneren Zusammenhalt und zu einer bewusst unmissverständlichen Massenverweigerung, die jegliche Einheit und Verbindung zur Ukraine, die sich als Nazigesellschaft definierte, bewahrte.
Der Zeitrahmen für die Entnazifizierung kann auf keinen Fall kürzer sein als eine Generation, da diese [neue Generation] unter den Bedingungen der Entnazifizierung geboren werden, wachsen und reifen müssen. Die Nazifizierung der Ukraine hat über 30 Jahre gedauert - mindestens seit 1989, als der ukrainische Nationalismus legale und legitime Formen des politischen Ausdrucks erhielt und die Bewegung für die "Unabhängigkeit" in Richtung Nazismus führte.
Die Besonderheit der heutigen nazifizierten Ukraine ist ihr amorpher und ambivalenter Charakter, der es erlaubt, den Nazismus als Wunsch nach "Unabhängigkeit" und einem "europäischen" (westlichen, pro-amerikanischen) Weg der verschleierten "Entwicklung" (in Wirklichkeit - zur Degradierung), zu behaupten, dass "es in der Ukraine keinen Nazismus gibt, sondern nur private sporadische Exzesse". Es gibt keine Haupt-Nazi-Partei, keinen Führer, keine vollwertigen Rassengesetze (nur eine abgespeckte Version in Form der Unterdrückung der russischen Sprache). Infolgedessen gibt es keine Opposition und keinen Widerstand gegen das Regime.
All dies macht den ukrainischen Nationalsozialismus jedoch nicht zu einer "Light-Version" des deutschen Nationalsozialismus in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Gegenteil - da der ukrainische Nationalsozialismus frei von solchen "Genre"-Rahmen und -Einschränkungen ist, entfaltet er sich frei als grundlegende Basis des gesamten Nationalsozialismus - als europäischer und, in seiner ausgeprägtesten Form, als amerikanischer Rassismus. Daher kann die Entnazifizierung nicht auf kompromisshafte Weise auf der Grundlage einer Formel wie "NATO - nein, EU - ja" durchgeführt werden. Der kollektive Westen selbst ist der Konstrukteur, die Quelle und der Sponsor des ukrainischen Nazismus, während die westlichen Bandera-Kader und ihr "historisches Gedächtnis" nur eines der Werkzeuge der Nazifizierung der Ukraine sind. Der Ukronazismus ist für den Frieden und Russland nicht weniger bedrohlich als der deutsche Nationalsozialismus in der Form Hitlers.
Der Name "Ukraine" kann offensichtlich nicht als Bezeichnung für ein vollständig entnazifiziertes Staatsgebilde auf einem vom Naziregime befreiten Gebiet beibehalten werden. Die im nationalsozialistisch befreiten Raum neu gegründeten Volksrepubliken müssen und werden aus der Umsetzung der wirtschaftlichen Selbstverwaltung und der sozialen Fürsorge sowie dem Wiederaufbau und der Modernisierung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung erwachsen.
Ihre politischen Bestrebungen können in der Tat nicht neutral sein - die Wiedergutmachung der Schuld gegenüber Russland, weil es als Feind behandelt wurde, kann nur in Abhängigkeit von Russland in den Prozessen des Wiederaufbaus, der Erneuerung und der Entwicklung erfolgen. Ein "Marshallplan" für diese Gebiete sollte nicht zugelassen werden. Es kann keine "Neutralität" im ideologischen und praktischen Sinne geben, die mit einer Entnazifizierung vereinbar ist. Die Kader und Organisationen, die in den neuen entnazifizierten Republiken Instrumente der Entnazifizierung sind, können sich nur auf die direkte Macht und organisatorische Unterstützung Russlands verlassen.
Die Entnazifizierung wird unweigerlich eine Ent-Ukrainisierung sein - eine Absage an die von den sowjetischen Behörden eingeleitete künstliche Aufblähung der ethnischen Komponente der Selbstidentifikation der Bevölkerung in den Gebieten des historischen Malorossia und Novorossia. Als Instrument der kommunistischen Supermacht blieb der künstliche Ethnozentrismus auch nach dem Fall des Kommunismus nicht verwaist. In dieser Funktion wurde sie von einer anderen Supermacht (Macht über Staaten) übernommen - der Supermacht des Westens. Sie muss in ihre natürlichen Grenzen zurückgeführt und von ihrer politischen Funktion befreit werden.
Anders als etwa Georgien und die baltischen Länder ist die Ukraine, wie die Geschichte gezeigt hat, als Nationalstaat unmöglich, und der Versuch, einen solchen Staat "aufzubauen", führt unweigerlich zum Nationalsozialismus. Das Ukrainertum ist eine künstliche antirussische Konstruktion ohne eigenen zivilisatorischen Inhalt, ein untergeordnetes Element einer fremden und entfremdeten Zivilisation. Die Entnazifizierung an sich wird nicht ausreichen - das Bandera-Element ist nur ein Vorwand, eine Verkleidung für das europäische Projekt der Nazi-Ukraine, so dass die Entnazifizierung der Ukraine auch ihre unvermeidliche Ent-Europäisierung ist.
Die Bandera-Führung muss beseitigt werden, sie kann nicht umerzogen werden. Der gesellschaftliche "Sumpf", der ihn aktiv und passiv durch Handeln und Nichthandeln unterstützt hat, muss die Härten des Krieges überstehen und die Erfahrung als historische Lektion und Sühne für seine Schuld verarbeiten. Diejenigen, die das Naziregime nicht unterstützt haben, die unter ihm und dem Krieg, den es im Donbass entfesselt hat, gelitten haben, müssen konsolidiert und organisiert werden, sie müssen das Rückgrat der neuen Regierung werden, vertikal und horizontal. Die historische Erfahrung zeigt, dass die Tragödien und Dramen der Kriegszeit den Völkern zugute kamen, die sich von der Rolle des russischen Feindes verführen und mitreißen ließen.
Die Entnazifizierung als Ziel der speziellen Militäroperation selbst wird als militärischer Sieg über das Kiewer Regime, die Befreiung der Gebiete von bewaffneten Anhängern der Nazifizierung, die Ausschaltung unnachgiebiger Nazis, die Ergreifung von Kriegsverbrechern und die Schaffung der systemischen Voraussetzungen für eine spätere Entnazifizierung in Friedenszeiten verstanden.
Letztere wiederum sollten mit der Organisation lokaler Selbstverwaltungs-, Polizei- und Verteidigungsorgane beginnen, die von nationalsozialistischen Elementen gesäubert werden. Auf dieser Grundlage sollten die Gründungsprozesse der neuen republikanischen Staatlichkeit eingeleitet werden, wobei diese Staatlichkeit in enger Zusammenarbeit mit der russischen Entnazifizierungsbehörde (die neu geschaffen oder z.B. aus Rossotrudnichestvo umgewandelt wird) integriert und unter russischer Kontrolle ein republikanischer Regelungsrahmen (Gesetzgebung) für die Entnazifizierung geschaffen werden sollte, in dem Grenzen und Rahmenbedingungen direkt festgelegt werden. Russland sollte in dieser Hinsicht als Hüter des Nürnberger Prozesses auftreten.
All dies bedeutet, dass es zur Erreichung der Ziele der Entnazifizierung notwendig ist, dass die [Ukrainische] Bevölkerung Russland unterstützt, nachdem es von Terror, Gewalt und ideologischem Druck des Kiewer Regimes befreit und aus seiner informationellen Isolation herausgeführt wurde. Natürlich wird es einige Zeit dauern, bis sich die Menschen von dem Schock der Militäraktion erholt haben und von den langfristigen Absichten Russlands überzeugt sind - dass "sie nicht im Stich gelassen werden". Es ist unmöglich, im Voraus zu sagen, in welchen Gebieten diese Bevölkerungsmasse eine dringend benötigte Mehrheit bilden wird. Es ist unwahrscheinlich, dass die "katholische Provinz" (Westukraine, die fünf Regionen umfasst) zu den pro-russischen Gebieten gehört. Die Grenze des Ausschlusses wird jedoch durch Erfahrung gefunden. Eine Russland feindlich gesinnte, aber zwangsneutrale und entmilitarisierte Ukraine mit offiziell verbotenem Nationalsozialismus wird somit zurückbleiben. Russlandhasser werden dorthin gehen. Eine Garantie dafür, dass diese Rest-Ukraine neutral bleibt, sollte die Androhung einer sofortigen Fortsetzung der Militäroperation sein, wenn die aufgeführten Anforderungen nicht erfüllt werden. Dies würde wahrscheinlich eine ständige russische Militärpräsenz auf dem Territorium des Landes erfordern. Von dieser Grenze bis zur russischen Grenze wäre das Territorium der potentiellen Integration in die russische Zivilisation, die in ihrem inneren Wesen antifaschistisch ist.
Die Entnazifizierungsoperation der Ukraine, die mit einer militärischen Phase begann, wird in Friedenszeiten der gleichen Logik der Phasen folgen wie eine militärische Operation. Auf jeder dieser Stufen müssen unumkehrbare Veränderungen erreicht werden, die das Ergebnis der entsprechenden Phase sind. Die notwendigen ersten Schritte der Entnazifizierung können wie folgt definiert werden:
- Auflösung der bewaffneten nationalsozialistischen Formationen (d.h. aller bewaffneten Formationen der Ukraine, einschließlich der AFU [Ukrainische Armee]) sowie der militärischen, informationellen und pädagogischen Infrastruktur, die ihre Tätigkeit unterstützt;
- Bildung von Selbstverwaltungsorganen und Polizei (Verteidigung und Strafverfolgung) in den befreiten Gebieten zum Schutz der Bevölkerung vor dem Terror der nationalsozialistischen Untergrundgruppen;
-Einrichtung des russischen Informationsraums [Verbreitung von russischen Medien];
- Rücknahme von Unterrichtsmaterialien und Verbot von Bildungsprogrammen auf allen Ebenen, die nationalsozialistische ideologische Haltungen enthalten;
- Umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen zur Feststellung der persönlichen Verantwortung für Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbreitung der NS-Ideologie und Unterstützung des NS-Regimes;
- Veröffentlichung der Namen von Kollaborateuren des Naziregimes, Zwangsarbeit zum Wiederaufbau der zerstörten Infrastrukturen als Strafe für die Naziaktivitäten (unter denjenigen, die nicht mit der Todesstrafe oder einer Gefängnisstrafe belegt werden);
- Verabschiedung der wichtigsten Rechtsakte zur Entnazifizierung "von unten" auf lokaler Ebene unter der Aufsicht Russlands, wobei alle Arten und Formen der Wiederbelebung der NS-Ideologie verboten werden;
- Errichtung von Gedenkstätten, Mahnmalen und Denkmälern für die Opfer des ukrainischen Nationalsozialismus und zum Gedenken an die Helden des Kampfes gegen ihn;
- Die Aufnahme einer Reihe von antifaschistischen Normen und Normen der Entnazifikation in die Verfassungen der neuen Volksrepubliken;
- Einrichtung von permanenten Stelle [Behörden] zur Entnazifizierung für einen Zeitraum von 25 Jahren.
Russland wird bei der Entnazifizierung der Ukraine keine Verbündeten haben. Denn dies ist eine rein russische Angelegenheit. Nicht nur soll die Bandera-Version der Nazi-Ukraine ausgerottet werden, sondern auch und vor allem der westliche Totalitarismus, die aufgezwungenen Programme der zivilisatorischen Degradierung und Desintegration, so wie die Mechanismen der Unterordnung unter die Supermacht des Westens und der USA.
Um den Plan der Entnazifizierung der Ukraine umzusetzen, muss Russland selbst endlich seine pro-europäischen und pro-westlichen Illusionen aufgeben, um sich als letzte Instanz des Schutzes und der Bewahrung jener Werte des historischen Europas (der Alten Welt) zu begreifen, derer die es verdient haben und die der Westen schließlich aufgegeben hat, nachdem er den Kampf um sich selbst verloren hat. Dieser Kampf dauerte das ganze zwanzigste Jahrhundert hindurch an und manifestierte sich im Weltkrieg und in der Russischen Revolution, die untrennbar miteinander verbunden waren.
Russland hat alles getan, den Westen im zwanzigsten Jahrhundert zu retten. Es verwirklichte das wichtigste westliche Projekt, die Alternative zum Kapitalismus, das die Nationalstaaten besiegte - das sozialistische, rote Projekt. Es hat den deutschen Nationalsozialismus zerschlagen, die monströse Ausgeburt der Krise der westlichen Zivilisation. Der letzte Akt des russischen Altruismus war Russlands ausgestreckte Hand der Freundschaft, für die Russland in den 1990er Jahren einen ungeheuren Schlag [Zurückweisung] erhielt.
Alles, was Russland für den Westen getan hat, hat es auf seine eigenen Kosten getan, indem es die größten Opfer gebracht hat. Der Westen lehnte schließlich all diese Opfer ab, wertete Russlands Beitrag zur Lösung der westlichen Krise ab und beschloss, sich an Russland für die selbstlos geleistete Hilfe zu rächen. Von nun an wird Russland seinen eigenen Weg gehen, ohne sich um das Schicksal des Westens zu kümmern, und sich auf einen anderen Teil seines Erbes verlassen - die Führungsrolle im globalen Prozess der Dekolonialisierung.
Im Rahmen dieses Prozesses verfügt Russland über ein hohes Potenzial für Partnerschaften und Bündnisse mit Ländern, die der Westen jahrhundertelang unterdrückt hat und die nicht bereit sind, das Joch weiter zu tragen. Ohne die Opfer und den Kampf der Russen wären diese Länder nicht befreit worden. Die Entnazifizierung der Ukraine ist gleichzeitig ihre Entkolonialisierung, was die ukrainische Bevölkerung erkennen muss, wenn sie beginnt, sich von den Gespenstern, Verlockungen und Abhängigkeiten der so genannten europäischen Wahl zu befreien.